Lemnius Emporicus

Lemnius Emporicus
Lẹmnius Emporicus,
 
Simon, eigentlich S. Lẹmm-Margadạnt, humanistischer Dichter, * Guad (bei Santa Maria im Münstertal, Kanton Graubünden) 1511, ✝ (an der Pest) Chur 24. 11. 1550; wurde nach Studium in Ingolstadt und bei P. Melanchthon in Wittenberg 1535 Magister und Privatlehrer, erregte 1538 mit Epigrammen für den Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg den Zorn Luthers, wurde von der Universität verwiesen und rächte sich 1539 mit Schmähversen und der obszönen Dialogsatire »Monachopornomachia« auf Luthers Eheleben. Ab Ende 1539 Lehrer in Chur, erntete L. viel Lob (Dichterkrönung 1543 in Bologna) für seine Liebeselegien (»Amores«, 1542), Eklogen (herausgegeben 1551), die lateinische Versübersetzung der »Odyssee« (1549) und das Epos »Raeteis« über Graubündens Kampf gegen Kaiser Maximilian I. 1499.
 
 
L. Mundt: L. u. Luther. Studien u. Texte zur Gesch. u. Nachwirkung ihres Konflikts (1538/39), 2 Bde. (Bern 1983).

Universal-Lexikon. 2012.

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